
Etwas über 14 Stunden waren wir mit dem Nachtzug unterwegs, vom Krung Thep Aphiwat Central Terminal in Bangkok nach Chiang Mai im Norden Thailands. Der Bahnhof war nach der U-Bahn Station das Gebäude mit modernster Architektur, welches wir in Bangkok betraten, es wurde im Januar 2023 eröffnet. Ganz im Gegensatz zu dem Zug, in den wir 19:45 Ortszeit einstiegen. Geschätzt hätten wir das Baujahr der Waggons so Ende 70er Jahre, da doch an der ein oder anderen Stelle etwas improvisiert wurde. Aber siehe da, sie sind aus den 90ern, hätten wir nicht gedacht.
Aber nochmal kurz zurück nach Bangkok, während unserer zweiten Massage (zum Abschied von der Stadt😉) begann es plötzlich und erwartet zu regnen. Das Problem war, es hörte nicht mehr auf und wir hatten nix dabei, kein Schirm, keine Regenjacke, nix. Es war das erste mal, dass wir nix mitgenommen haben, weil wir schon alles gepackt und im Hotel ausgecheckt hatten. Also es bleibt dabei, wenn man einen Schirm mitnimmt, regnet es nicht! Wir warteten noch eine halbe Stunde bei der Thai-Massage Anmeldung, es wurde nicht besser. Wir liehen uns dort einen Schirm, um gegenüber einen Kaffee zu trinken und die Wartezeit sinnvoller zu nutzen. Das nächste Problem: die Straßen waren von den Wassermassen überflutet, leider bemerkten wir die Tiefe erst, als wir bereits knöcheltief darin standen. Schuhe, Socken… komplett nass und zur Erinnerung: alles schon gepackt und wir haben ohnehin jeder nur ein paar Schuhe dabei. Lange Rede, kurzer Sinn: Regencaps bei 7Eleven gekauft, Schirm zurückgebracht und zurück ins Hotel, wo dann fast schon das Taxi zum Bahnhof stand. Kurzum wir mussten mit nassen Schuhen in den Zug, die wir dann ja ohnehin auszogen, trotzdem wars blöd und eklig, bäh.

Wir haben dann fix das Gepäck verstaut und unsere Schlafnischen bezogen, Manon oben, Thomas unten und die nassen Schuhe zum trocknen aufgestellt. Und dann gings auch schon los, mit lautem Geräusch, Diesellock-Gestank und mächtigem Geruckels, und das sollte auch so bleiben, für viele Stunden. Das einzige was noch hinzukam war die grandiose Idee einer Schlafnachbarin ab und an mal laut Musik über ihr Handy zu hören. Das Geruckels war streckenweise so ausgeprägt, dass ich (Manon) manchmal Sorge hatte, ich könnte den Abgang aus dem Stockbett machen, wenn man da so an der Kante lag, also entspanntes schlafen geht anders. Als es langsam hell wurde, nahmen wir im unteren Stock gemeinsam einen Instant-Kaffe zu uns, denn dort konnte man aus dem Fenster schauen🤓. So entstand auch das Foto oben, als unser Zug durch den Nationalpark Doi Khun Tan fuhr und die Morgensonne den Dunst sichtbar machte. Wir sahen aber auch die Folgen der starken Unwetter vor ein paar Wochen in Thailand und warum die Strecke eine zeitlang gesperrt war. Und so kamen wir, nicht wie ursprünglich geplant nach 12 Stunden, sondern erst nach 14 Stunden Fahrt gut in Chiang Mai an.
Ich bin die Strecke vor ca. 25 Jahren auch gefahren, das war noch mehr basic :-)