Anreise zum Hotel
Wir kamen am Sonntag nach 10 Stunden Anreise am neuen Flughafen der Stadt Siem Reap an. Diesmal haben wir von der Reise an sich nichts Spektakuläres zu berichten, eine einstündige Bootsfahrt, ein Flug von Phuket nach Bangkok, ein Anschlussflug nach Siem Reap, alles pünktlich und reibungslos. Wir bekamen im Flieger bei jedem Flug das gleiche Curry, das gab es auch schon auf dem Flug nach Bangkok. Das scheint das Standard vegane Gericht bei Air Asia zu sein und ist sehr lecker, von daher wollen wir uns nicht beschweren. Als wir unsere Rücksäcke auf den Gepäckwagen gehieft hatten und in die Ankunftshalle kamen, fanden wir auch direkt unseren Fahrer, den wir vorab über das Hotel angefragt hatten. Und dann begann die Hektik. Der sehr nette und höfliche Kambodschianer hatte es offensichtlich sehr eilig. Thomas und er schoben partnerschaftlich unseren Gepäckwagen in einer atemberaubenden Geschwindigkeit, ich kam kaum hinterher.
Die knapp 40-minütige Fahrt war der völlige Wahnsinn, immer Vollgas, permanentes Überholen (auch bei Gegenverkehr), teilweise waren 3-4 Autos auf 2 Spuren, dazwischen Tuk-Tuks, Mopeds und immer wieder Hunde. Es wurde mit teilweise 50 cm Abstand eingeschert, der Blinker war immer zum Überholen an und es wurde viel gehupt. Ok, da dachten wir Kambodscha ist schnell und hektisch. Erst am nächsten Tag sollten wir lernen, dass unser Fahrer wohl ausgesprochen schnell unterwegs war und man sich durchaus gemütlich und entspannt hier im Straßenverkehr bewegen kann.
China - Investitionen in Infrastruktur
Vielleicht hatte unseren Fahrer auch die durch chinesische Investoren breit ausgebaute und schnurgerade Straße vom ebenfalls von Chinesen erbauten neuen Flughafen in die Stadt animiert, so aufs Gaspedal zu drücken, man weiß es nicht. Zumindest war dies die einzige Straße dieser Art, unsere Strecke endete auf Lehmboden mit massiven Schlaglöchern, die alle Verkehrsteilnehmer zwang ein Slalom um diese tiefen Kuhlen herum zu fahren. China und Kambodscha haben eine historische Verbindung, die verstärkt wurde durch die Unterstützung Chinas nach dem Vietnamesich-Kambodianischen Krieg (1978 - 1991). China hat in den letzten Jahren massiv in die Infrastruktur Kambodschas investiert und der benannte Highway ist nicht der einzige, ein zweiter entstand im Süden zwischen Sihanoukville und der Hauptstadt Phnom Phen, den wir sehr wahrscheinlich auch noch befahren werden. Es ist nicht auszuschließen, dass auch deshalb Kambodscha aktuell eine der am stärksten wachsende Volkswirtschaft Südostasiens ist. (Quelle: Wikipedia Kambodscha und Cambodia-China relations) Das alles haben wir nochmal nachgelelsen, da unser Fahrer bei Abfahrt erwähnt: „New airport, china airport und china road!“ und anschließend in ein sehr unterhaltsames Lachen verfiel.
Das Lachen
Auffallend ist die Freundlichkeit der Kambodschianer/innen, ihr unaufdringliches und zurückhaltendes Verhalten und ihre authentische Freude in allen möglichen Situationen. Ich habe nach unserem Abendessen im Hotel eine Gitarre entdeckt und mich spontan in ein kleines separates Café gesetzt, um dort ein paar Lieder für mich alleine zu spielen. Als unsere Bedienung dies bemerkte, strahlte sie und klatschte vor Freude in die Hände und brachte sofort ein Glas Wasser. So ein schöner Moment. In einer anderen Situation stand im strömenden Regen ein „ice-cream-Tuk-Tuk“ in einer Einfahrt, in welche wir einbiegen wollten, da hat sich niemand aufgeregt, sondern unser Fahrer und der des Tuk-Tuks haben herzlich gelacht. Und eine weitere Situation, die wir im Markt erlebten: Thomas stolperte über die Schlappen einer Frau, die vor ihrem kleinen Laden standen und kickte dabei versehentlich eine davon ein Stück weg. Alle haben herzlich gelacht, weil sie offensichtlich eine Komik in der Situation sehen. Ich habe es noch nicht verstanden, aber finde es total schön. Nachtrag von heute (Dienstag) Abend: Es kam ein französisches Paar in das Restaurant, in dem wir bereits saßen und nach dem Studieren der Speisekarte standen sie auf und verließen den Ort wieder. Die Bedienung lief daraufhin an unserem Tisch vorbei und imitierte ein Weinen, indem sie die Fäuste vor ihren Augen drehte und den Mund verzog, um anschließend herzhaft zu lachen und die Menükarten vom Tisch zurück zu holen…
Das Hotel
Aber zurück zu unserer Ankunft. Wir wurden sehr herzlich in unserem Hotel „Eightfold Urban Resort“ empfangen und in unser wunderschönes Zimmer mit direktem Poolzugang geführt. Man sagt, hier habe bereits Angelina Jolie eingecheckt, während der Dreharbeiten zu „Lara Croft: Tomb Raider“. Nachweise gibt es dafür jedoch nicht. Aber wusstet ihr, dass sie Ehrenstaatsbürgerin Kambodschas ist und hier ein Land erworben hat, in welchem sie ein Naturschutzgebiet errichtet hat, und angeblich Pläne hat ganz in Kambodscha zu leben? Wahrscheinlich denkt ihr jetzt, klar Manon wissen wir das, sie hat doch auch eine kambodschanischen Sohn, liest du keine Gala? Dann entschuldige ich mich hiermit für diese Infos 😉
Wer, zum Teufel, ist dieser Agelo Jolly? Ist der auch Schlagen und Ratten? - Sehr schön, die Berichte.