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„One Bike Night in Bangkok“ oder wie wir die Fahrradtour durchs nächtliche Bangkok überlebten

  • Autorenbild: mailtomanon
    mailtomanon
  • 20. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit


Eines vorneweg: diese Tour war so ziemlich das Abenteuerlichste, was wir bisher auf unserer Reise gemacht haben. Mal sehen, ob es etwas gibt, was das in den nächsten Wochen „toppen“ wird.

Treffpunkt für diese Fahrradtour war ein ganzes Stück den Chao Phraya flussabwärts zum Marine Dept. Pier von dort ein kurzes Stück Richtung Chinatown. Wir sind in das Expressboot am Phra Athit gestiegen, das uns zügig vorbei am Tempel Wat Arun zum Ziel brachte.

Neben Ping, unserem sehr freundlichen thailändischen Tourguide, komplettierte noch ein Holländer mit indischen Wurzeln unsere kleine Gruppe auf vier Personen. Eine kurze Einweisung in die knallgelben Fahrräder, Sattel einstellen und es sollte nach Einbruch der Dunkelheit losgehen. Um kurz nach 18:00 ging aber ein solcher Platzregen mit Gewitter nieder, dass ans Losfahren nicht zu denken war. Das Wasser stand auf der Straße und wir sahen uns schon die Tour absagen... Im Gegensatz zu uns war Ping aber sehr zuversichtlich und optimistisch, das hat ihn überhaupt nicht beeindruckt: „You should take it as it is“😄 . Nach ca 15min war der Spuk weitestgehend vorbei und wir sind bei leichtem Regen aufgebrochen und haben zunächst mit der Fähre übergesetzt nach Thonburi, den sehr ursprünglichen Stadtteil auf der Westseite des Flusses. Hier begann das Abenteuer: Ping führte uns meist abseits der größeren und normalen Straßen durch ein Labyrinth un- bzw. schlecht beleuchteter Gassen, Gässchen und Fußwege, die nicht in Google Maps zu finden sind. Vorbei an ein- und zweistöckigen Behausungen (ein besseres Wort fällt mir nicht ein), die meist nur aus einem Raum bestehen und von mehren Personen bewohnt werden. Oftmals ist der vordere Teil gleichzeitig Garküche bzw. Ladengeschäft. Gekocht wird, wenn überhaupt, nur draußen, Küchen gibt es nicht wegen der Brandgefahr, wie uns Ping erklärte. Niemals hätten wir diese Eindrücke von Bangkok bekommen bzw. hätten wir uns gewagt, selbst in dieses Labyrinth einzutauchen. Absolut beeindruckend! Oft mussten wir absteigen und schieben, es war entweder zu eng zum Fahren (teilweise „halb durchs Wohnzimmer“ wie Manon treffend bemerkte), oder zu viele Leute auf dem Bürgersteig (was aber keinen zu stören schien) Der hin und wieder einsetzende Regen, war unser ständiger Begleiter besonders gegen Ende in Chinatown, was die Fahrt zusätzlich abenteuerlich machte. Wir haben aber auch Halt an einem Friedhof gemacht, an Tempeln (siehe Bilder), an einem authentischen Nachtmarkt, wo es überwiegend Essen gab (lecker Insekten) und an vielen anderen Stellen: so z.B. an einem Trauerhaus mit aufgebahrtem und beleuchtetem Sarg, an dem die Familie an sechs Abenden zusammenkommt, predigt und dem/der Verstorbenen Respekt zollt. Das war sehr spannend zu beobachten...

Zwischendurch gab es mal kurz Panik und mein Adrenalinspiegel stieg an: ich (Thomas) dachte, ich hätte meinen kleinen Rucksack mit Geldbeutel und Telefon am Friedhof vergessen, weil er nicht mehr im Fahrradkorb unterm Regencape war. Es stellte sich aber heraus, dass wir im Dunkeln die Fahrräder dort verwechselt hatten (alle gelb) und Ping mit meinem unterwegs war. Diese Auflösung brauchte aber eine Weile, endete aber mit einer Riesenerleichterung meinerseits.... Anmerkung von Manon: Ich weiß nicht, was die Jungs da geschafft haben, der Holländer hatte das Rad von Ping, dieser wiederum das von Thomas und Thomas das vom Holländer. Als die ganze Aufregung vorbei war (im Rucksack waren Handy, Kreditkarte, Ausweis und Geld), fand ich das doch ziemlich lustig. Dabei wunderte ich mich noch, dass plötzlich das Rad von Thomas quietschte, welches Geräusch ich dem Holländer zugeschrieben hatte. Aber man sieht wir waren eben mit den Unwägbarkeiten der Tour beschäftigt. Aber schön war es und es ist Nix passiert, außer dass wir komplett nass am Ausgangspunkt wieder ankamen: einmal von außen durch strömenden Regen und von innen, weil man bei 30 Grad unter einem Plastikcape halt einfach schwitzt.


Schlafende Arbeiter am Flowermarket, die auf die nächste Blumen und Gemüselieferung warten. Der Markt ist 24 Stunden am Tag belebt und Lieferungen kommen mehrmals täglich. Da die Transporter nicht bis zum Markt fahren können, fahren die Arbeiter die Waren mit Sackkarren:



Anlieferung von Eisblöcken zum Frischhalten der Blumen, ein Block besteht aus ca. 200 Liter Wasser:







 
 
 

2 Comments


Guest
Oct 21, 2024

Gut, dass alles gut gegangen ist... wie haben die Insekten geschmeckt? 😋

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Guest
Oct 23, 2024
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Gar nicht, nie im Leben esse ich das. Ich war sogar gegen das Foto😄

LG Manon

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